Wesen


Der Name Dansk Svensk Gårdhund lässt sich mit Dänisch Schwedischer Hofhund übersetzen. Als Bauernhund ist er ein Allrounder auf dem Hof, denn er ist ein guter Wachhund, ein exzellenter Mäusejäger, manchmal auch Hasen-, Vögel- und Rehejäger (Info dazu weiter unten) und er versteht es zu hüten. Er ist dem Menschen sehr zugewandt und sucht aktiv seine Nähe. Das Temperament des Danskys ist lebhaft und spritzig ohne hyperaktiv zu sein. Er ist voller Energie bei jeder Aktivität dabei. Er liebt Zerr- und Ballspiele, erfreut sich, mehr oder weniger lang, an seinen Stofftieren (weil das Stofftier meist nicht so lange lebt) und er ist ein richtiger Clown.
Aber es geht auch ganz anders. An trüben Regentagen lockt ihn kaum etwas vor die Tür. Dann kuschelt er lieber auf der Couch - natürlich unter einer flauschigen Decke.
In den Rassenbeschreibungen kann man immer wieder lesen, dass es eine Aufgabe des Gårdhundes war, den Menschen das Bett zu wärmen. Ich bin mir da nicht so sicher, wer da wen wärmen soll. Tatsache ist, dass die meisten Danskys, wenn sie dürfen, auf der Couch oder/und im Bett schlafen. Vorzugsweise unter der Bettdecke, mit Körperkontakt, denn den lieben und brauchen sie auch. Ist es dem kleinen Hund doch zu warm, wechselt er den Platz auf die Bettdecke, um Minuten später seine Nase erneut unter die Decke zu bohren, um sich ein kuscheliges Plätzchen an der Seite seines Menschen zu sichern.

Der Gårdhund ist ein Hund, der den engen Anschluß an seine Familie braucht. Dabei sein ist für ihn Alles (was nicht heißen soll, dass er nicht alleine bleiben kann. Diese, für Hunde schwierige Disziplin, sollten seine Menschen ihm geduldig beibringen).

Mit Kindern versteht sich der Dansky gut. Wieviel Kinderpower er gut abhaben kann, hängt von der Sensibilität und dem Charakter des Hundes ab und das müssen die Eltern natürlich beobachten. Sind die Kinder schon etwas größer, ist es wichtig ihnen den richtigen Umgang mit einem Hund zu zeigen. Von klein auf müssen die Kinder lernen, dass ein Hund ein Lebewesen mit Gefühlen ist, das sich freut, mal schlecht drauf ist, Schmerzen haben kann und auch dringend Ruhepausen braucht.

Der Dansk Svensk Gårdhund ist sehr, sehr neugierig. Er beobachtet uns Menschen ganz genau und ist sofort zur Stelle, wenn wir etwas in die Hand nehmen, was er noch nicht ausgiebig begutachtet und beschnuppert hat. Überhaupt ist Beobachten seine große Leidenschaft. Mein Dansky Buddy sitzt oft lange am Fenster und beobachtet das Treiben draußen. Von anderen Danskybesitzern weiß ich, dass auch ihre Hunde gerne auf Fensterbrettern, Truhen oder ähnlich erhöhten Plätzen an Fenstern oder Terrassentüren sitzen, um das Geschehen draußen zu beobachten. Es sollte also unbedingt eine Hundedecke an diesen Plätzen bereit liegen, damit der kleine Kerl es bequem hat  (Fotos dazu auf der Seite Bildergeschichten).

Der Gårdhund ist ein intelligenter und sensibler Hund und lässt sich deshalb leicht erziehen. Er begreift schnell, was man von ihm möchte und es macht Spaß, ihm allerlei Tricks beizubringen. Natürlich lernt er ebenso schnell Dinge, die wir nicht so toll finden und dann sind wir Besitzer gefordert. Seine Bereitschaft sich unterzuordnen und seinen Menschen zu gefallen macht es uns aber leicht, ihm ein harmonisches Miteinander beizubringen. Das unterscheidet ihn auch vom schneidigen Jack-Russell-Terrier, mit dem der Dansky oft verwechselt wird. Auf dem Foto schauen Euch gerade Lea, die DSG-Hündin und rechts Qinie, ein 8 Jahre altes JRT Mädchen, an. In der Hundegruppen-Klassifizierung des FCI wird der Gårdhund übrigens den Pinschern zugeordnet.

Das Aggressionsverhalten des Gårdhundes ist wenig ausgeprägt. Meist geht er Streit aus dem Weg. Deshalb ist er auch gut im Rudel zu halten. Mit anderen befellten oder gefiederten Familienmitgliedern, die mit im Haus leben,  hat er meist kein Problem. Natürlich ist auch hier der Mensch gefordert, der dem Hund beizeiten ein friedliches Miteinander lehrt, sodass er unter Aufsicht weiß, dass er die anderen Tieren in Ruhe zu lassen hat. Kasper und Freddy, das Kaninchen zeigen sehr schön, wie so etwas aussehen kann.
Draußen sieht die Sache, auch mit den hauseigenen Tieren, allerdings wieder anders aus. Eine davonlaufende Katze ist einfach zu verlockend. Auch hier kann ich nur sagen, dass der Hund entweder lernt, seinen Jagdtrieb zu beherrschen oder ein Spaziergang an der Leine dran ist, wenn man schon weiß, dass viele Katzen, Eichhörnchen etc. in diesem Gebiet unterwegs sind
.

Der Dansky ist gut im Rudel, also auch zu zweit, zu dritt, zu 4t, 5t, 6t..... zu halten. Mit Seinesgleichen versteht er sich natürlich am Besten, weil dann Spielverhalten, Körpersignale und Mimik gegenseitig eindeutig verstanden werden. Aber auch mit anderen Hunderassen ist eine dicke Freundschaft durchaus möglich. Unterschiedliche Rassen lernen recht schnell, wie die Sprache des Anderen funktioniert und nach kurzer Zeit sollte ein verträgliches Miteinander klappen. Manchmal muss der Hundehalter dabei seinen Schützlingen unter die Arme greifen und helfend einwirken.

Dazu ein paar Beispiele:

Der kleineTimo und Capo
Der kleineTimo und Capo
Babysitter
Babysitter
Ema, Berta und Mads
Ema, Berta und Mads
Kromfohrländer und Gårdhund
Kromfohrländer und Gårdhund
Sandras Meute
Sandras Meute
Der mit dem Wolf spricht
Der mit dem Wolf spricht
Die mit dem Buddy tanzt
Die mit dem Buddy tanzt
Zerrspiele machen Spaß
Zerrspiele machen Spaß
Der große Lenny und die kleine Wilma
Der große Lenny und die kleine Wilma
Aufs Essen warten schweißt zusammen
Aufs Essen warten schweißt zusammen
Susi und Hook im Winterglück
Susi und Hook im Winterglück
Sitz! - Hallooo Skip, du bist auch gemeint!
Sitz! - Hallooo Skip, du bist auch gemeint!
Han Solo und Kayson
Han Solo und Kayson
Gårdhundrudel
Gårdhundrudel

Der Gårdhund wird erwachsen

Auch bei guter und gewissenhafter Ausbildung kann der DSG im Laufe des "Erwachsen werdens" einmal ungemütlich auf Artgenossen reagieren. Das ist normal und gehört zum Hundeverhalten dazu. Er ist ein lebendiges Wesen, mit Gefühlen wie wir, das sollten wir immer bedenken.... und ganz ehrlich, wer weiß denn schon (außer vielleicht Hundetrainern, die 24/7 mit Hunden zu tun haben), was der knurrende Hund unserem "braven" Dansky  zugeflüstert hat oder was unser Jungspund den anderen Hunden über seine Körpersprache mitteilt. Vielleicht war das ja auch nicht gerade freundlich 😉.
Kein Hund, also auch kein Gårdhund, kommt als perfekt erzogener Gefährte auf die Welt. Der kleine Welpe lernt ab dem Zeitpunkt seines Einzugs ins neue Zuhause, was er darf und was nicht erwünscht ist. Raufspiele sind zwar lustig, aber die Welpenzähne sind spitz und die Menschenhaut empfindlich. Ein gewisses Maß an Erziehung und Grundgehorsam muss also auch der DSG lernen.
 Mal "Ruhe zu geben" und sich "gepflegt zu langweilen", will gelernt sein. Wie das bei Kindern auch manchmal ist, merkt der junge Hund nicht, wann das Toben zu wild wird und die Stimmung kippt. Dann ist es von Vorteil, wenn zwischendurch immer wieder Pausen zum runterkommen und Luft holen gemacht werden.

WG mit Katze
WG mit Katze
Soviel Selbstbeherrschung ist echt schwer
Soviel Selbstbeherrschung ist echt schwer
Arwen,Curly & Lexi
Arwen,Curly & Lexi
Buddy und Pepe zeigen ihre Waffen
Buddy und Pepe zeigen ihre Waffen
Beeindruckend
Beeindruckend


Der Dansky im Mäuseglück

Die allergrößte Leidenschaft des Gårdhundes ist das Buddeln. Es gibt nichts Schöneres für ihn, außer vielleicht mit seinen Menschen zu kuscheln, als ausgiebig, gründlich und stundenlang nach Mäusen zu suchen. Wenn der Garten groß genug ist, dann sollten sie ihrem Hund das Vergnügen einer eigenen Buddelstelle gönnen. Vielleicht findet sich ja, abgelegen von ihren liebevoll angelegten Rosen- und Staudenbeeten, eine schöne Stelle, die sie zur ausgiebigen Buddelparty freigeben können. Sie würden ihren Dansky damit sehr, sehr glücklich machen.
Wenn sie in der Stadt leben oder keinen Garten haben, dann gibt es vielleicht beim Gassigehen die Eine oder andere Stelle am Wegesrand oder unter einem Gebüsch, wo er mal buddeln darf und an diesen ausgesuchten Orten auch keinen Schaden anrichten kann. Unser Buddelfan würde natürlich lieber eine Wiese mit ihren verlockenden Maulwurfs- und Wühlmaushügeln vorziehen, die eine wahre Buddelorgie versprechen. Zum Leidwesen der DSG's sehen das aber die Bauern gar nicht gerne, wenn diese kleinen Hunde durchaus stattliche Löcher in die Erde graben.


Pubertier

Der Gårdhund kommt, ebenso wie alle anderen Hunde, mit ca. 6-7 Monaten in die Adoleszenzphase, was wir häufig mit Pubertät bezeichnen. Sie endet, wenn der Hund ca. zwei Jahre oder etwas älter, ist. In dieser Zeit sind seine Besitzer oft gefordert. Es kann sein, dass dann bereits erlernte Kommandos  nicht mehr abrufbar sind und die Ohren auf Durchzug schalten. Oder Herr/Frau Dansky fängt an, seinen Aktionskreis zu erweitern und macht sich dann vielleicht auch einmal selbstständig und erkundet auf eigene Faust die Welt. Ist er an der Jagd interessiert, wird er in dieser Zeit eventuell beginnen, verstärkt auf Fährtengeruch zu reagieren. Manche kommentieren lautstark den Anblick eines flüchtenden Hasen, einer Katze oder Rehs.  Ist er in dieser Situation an der Leine, ist das gut. Ist er das nicht, dann ist er wahrscheinlich erstmal weg. Dann heißt es warten, ruhig bleiben und sich überlegen, was in dieser Situation das nächste Mal besser gemacht werden kann. Eine gute Hundeschule oder ein Hundetrainer, dem man Vertrauen schenkt, können hilfreiche Begleiter sein.

Unser Heranwachsender kann in dieser Zeit auch empfindlicher an Leib und Seele sein. Was sich tatsächlich so äußert, dass sich der kleine Kerl ungern anfassen lässt, weil seine Sinne, also auch seine Haut, empfindlicher auf Berührung reagieren.  Wenn unser Dansky beim Anfassen empört aufschreit oder auch mal zum Schein schnappt, dann kann das Entfernen einer Zecke oder der Besuch beim Tierarzt eine Herausforderung für Alle werden. Viel Geduld, das Wissen um diese Lebensphase des Hundes, die auch wieder vorbei geht, heitere Gelassenheit und die mentale Stärke des Menschen bringen das Hund/Mensch-Team gut durch diese Zeit.

Der Dansky und das Thema Jagd

Jagt er jetzt oder jagt er nicht? Leider steht in fast allen deutschen Rassebeschreibungen, dass der Gårdhund kaum Neigung zum Streunern und Jagen hat. Das ist für viele zukünftige Hundehalter ein Kriterium, sich für diese Rasse zu entscheiden.Wenn man weiß, was seine Hauptaufgabe auf den Höfen in Skandinavien und in Norddeutschland war, ist die Sache klar. Er jagt - und zwar Mäuse und Ratten. Darauf ist er spezialisiert und er macht seine Sache sehr gut. Er ist rattenschnell, klein und wendig und kann in rasender Geschwindigkeit riesige Löcher buddeln, um an die begehrte Maus heranzukommen.
Trotzdem kommt es relativ häufig vor, dass der Dansky auch bei anderen Tieren, wie beispielsweise Hasen, Vögeln und Rehen, mehr oder weniger starke Jagdtendenzen zeigt. In den skandinavischen Ländern ist das bekannt und es gibt dort durchaus Gårdhunde, die erfolgreich zum Jagdhund ausgebildet werden.
Sein, besser gesagt, unser Vorteil ist es, dass der DSG ein sehr schlauer, unterordnungsbereiter Hund ist und man deshalb seine Jagdleidenschaft ganz gut in den Griff bekommt. Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn nur ein DSG in der Familie lebt. Dieser wird sehr schnell das ABC der unerwünschten Dinge lernen. Hat man mehrere Hunde, dann lernt der Youngster vom Älteren wie's geht und wieder sind wir Menschen gefordert ihnen zu zeigen, wie man sich als Hund (auch als Mensch natürlich) rücksichtsvoll in Feld und Wald bewegt. Hundeneulinge, die auf dem Land leben, sollten das wissen. 
Dem Welpen sieht man nicht an, ob er später einmal ausschließlich Mäuse bevorzugt oder sich auch für größeres Wild interessiert. Auch hier empfiehlt es sich, sich an eine gute Hundeschule oder einen Hundetrainer zu wenden, wenn man sich sog. Anti-Jagd-Training selbst nicht zutraut.


 Ilvy I Fjellalundas's Xstatic Xperia, sind diese komischen Schnatterdinger sehr suspekt.
© Foto: Sonja Erhardt


 
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