Zucht

Bilder aus: Enzyklopädie der Rassehunde, Band 1, Hans Räbner, Kosmos Vlg. 1993. Der Hund auf diesem Bild, entspricht dem heutigen Rassestandard.

Der Gårdhund ist eine sehr alte Rasse, die in Dänemark und Schweden ihren Ursprung hat. Später gelangte er auch nach Norddeutschland, Großbritannien und Frankreich. Man sagt, dass sich die Wikinger schon Gårdhunde hielten, da man in Gräbern die Knochen relativ kleiner Hunde fand.
Der Dänin Jytte Weiss ist es zu verdanken, dass wir heute so viel Freude am Dansky haben können. Sie erinnerte sich in den 1970er Jahren an den sympathischen Hund ihrer Kindertage und organisierte Hundefreunde, die ab 1982 gezielt auf dem Land nach gesunden, typvollen Hofhunden mit gutem Wesen suchten. Sie wurden fündig und so wurde 1985 der Dansk Svensk Gårdhund zum Rassehund erklärt. Es kamen ca. 200 Gårdhunde in die Zucht. Dänemark und Schweden teilen sich den Ursprung der Hunderasse. 1987 wurde der Name "Dansk Svensk Gårdhund" und der Rassestandard für ihn, unter dem FCI, festgelegt. 1989 wurden auf der Welthundeausstellung in Kopenhagen erstmals 50 Dansk Svensk Gårdhunde ausgestellt. Seit dem 5. Juli 2008 ist er vorläufig beim FCI als Rasse anerkannt.

Adens Bara Baloo  (s/w-Bild aus dem Archiv von Jenni Kochen) war einer der Rüden, der die Gårdhundzucht mit begründete.

Dieser Hund trägt ein sehr farbiges Haarkleid. So wenig weiße Farbe im Fell ist heute nicht erwünscht.

10 Jahre später, am 3. November 2018 wurden 98 Gårdhunde vor den strengen Augen der Richter, im Rahmen einer Hundeausstellung in Herning/Dänemark, begutachtet und bewertet. Später liefen, vor Publikum, Fernsehen und Presse alle Gårdhunde mit ihren Menschen in den Ehrenring ein. Eine Danskyparade wie man sie so schnell nicht mehr erleben wird. Die zuständigen Herren vom FCI konnten sich bei dieser Menge an Hunden ein gutes Bild der Rasse machen. Es ging darum festzustellen, ob der DSG einheitlich erkennbar ist und dem festgelegten Phänotyp entspricht. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, dass die Rasse "Dansk Svensk Gårdhund" offiziell anerkannt wird. Der dänischen Züchterin Helene Riisgaard Pedersen und einigen anderen engagierten Züchtern, die sich seit Jahren für den Erhalt und die Anerkennung dieser Rasse einsetzen, ist es zu verdanken, dass dieses historische Ereignis stattfinden konnte.

Seit Mai 2019 ist der Dänisch Schwedische Farmhund offiziell als Rasse unter dem FCI anerkannt.


Seit den ersten Aufzeichnung 1987 in der dänischen Datenbank für Gårdhunde "Muttington" wurden bisher ca. 18.000 Hunde registriert. Auch in  Schweden, Finnland, Norwegen, Deutschland, den USA, in den osteuropäischen Ländern und auch in Großbritannien, Frankreich usw., werden die kleinen Hofhunde gezüchtet und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Über das Züchten


Text: Gabriele Hönsch

Es gibt in der Hundezucht verschiedene Vereine und Verbände, die nach ihren jeweiligen Standard und Reglement züchten. Diese Entscheidung kann jeder Züchter für sich selbst treffen und sie sagt damit noch nichts über die Qualität der Zucht aus.

Wir haben uns für eine kontrollierte Zucht unter dem Dachverband des Hundewesens in Deutschland entschieden. Der VDH ist in Deutschland der zuchtbuchführende Dachverband unter dem FCI. Das bedeutet natürlich auch, dass die zur Zucht bestimmten Elterntiere in besonderem Maße auf erbliche und andere gesundheitliche Faktoren geprüft werden. Bei unseren Gardhunden wird ganz besonderer Wert auf die Untersuchung auf Hüftgelenkdysplasie und Patellaluxation gelegt. Aufgrund der genetischen Veranlagung sind die Schwerpunkte der Untersuchungen bei jeder Rasse anders geartet. Mittlerweile wird auch für alle zur Zucht vorgesehenen Rüden und Hündinnen ein DNA-Profil vorgeschrieben. Eine Zuchttauglichkeitsprüfung, die sowohl die medizinischen Ergebnisse, als auch Wesensbeurteilung und Phänotypbeurteilung umfasst, gibt die Voraussetzung, in die Zucht zu „gehen“. Das ist der Beginn – wenn dann die kleinen Welpen geboren sind, steht ein Zuchtwart zur Seite, der ein Auge darauf hat, dass sich alle optimal entwickeln und der vor der Abgabe der Kleinen in ihre neuen Familien eine Abnahme des Wurfes vornimmt. Erst wenn alle Kriterien dem entsprechen, was in der Zucht erreicht werden soll und dem Reglement entspricht, kann die Eintragung der Welpen im Register erfolgen und eine Ahnentafel ausgestellt werden. Dabei dürfen nur Hunde eingetragen werden, bei denen mindestens drei Vorfahrengenerationen im VDH bzw. FCI  lückenlos nachgewiesen werden können.
Ausführliche bzw. weitergehende Informationen sind auf den Seiten des VDH oder auch bei uns zu erhalten (siehe PDF am Textbeginn) 



she's got the look - Zucht und Gewerbe / Text Karin Dix (DSG-Züchterin VDH/FCI)
Ich war zwischenzeitlich mit 3 anderen deutschen Kolleginnen ( Claudia Harnisch / v. Kattulthof; Stephanie Bettink / Palation Lion Dog, Andrea Kampffmeyer / Allez Hopp's) in Dänemark zu einem Treffen der DSG Rasseclubs. Wen es interessiert unten eine Zusammenfassung des Treffens.
Es wurde viel geredet und man mag darüber denken was man will, aber ich finde es gibt einen wirklich guten Ansatzpunkt in dem Papier für die deutschen Züchter. Der besagt, daß natürlich jeder züchten kann was er will, aber jeder sollte doch den historischen Kontext kennen, d.h. die Guidelines und Regeln, die die Rasse zu dem macht, was wir heute an ihr lieben. Und die zweite richtige Aussage ist, daß kein Land es schafft, die Rasse so zu züchten, wie sie nach dem Standard sein soll, ohne dabei auf die 'Mutterländer' Skandinaviens zurück zu greifen.
Kurzum, wir brauchen die Pedigrees der Nordländer, sei es durch Deckrüden oder Hündinnen. Die Blutlinien in Deutschland sind zu eng ! Wir müssen uns im Sinne der Rasse darum bemühen, die genetische Diversität zu erhalten bzw zu fördern.
Ich spreche hier ALLE Züchter an. Nicht nur die, die im Rahmen des VDHs züchten. Auch die , die in andern Clubs oder Vereinen züchten. Alle behaupten ja immerhin, sie züchten DSG. Also sollte doch auch jeder ein Interesse daran haben, die Rasse zu erhalten.
Was ich dazu allerdings im Netz manchmal an 'Fundstücken' finde, hat aus meiner Perspektive wenig mit engagierter Zucht zu tun. Für mich ist es immer kritisch zu lesen, wenn Rüden mit einem Aufruf im Internet gesucht werden und das auch noch begrenzt in einem gewissen km-Radius. Es gibt wenig Rüden mit interessantem Pedigree, gesund und gut aussehend. Die sind sehr rar gesäht. Wenn ich nicht bereit bin einen Weg auf mich zu nehmen, wird's eng mit der Zucht. Manchmal sehe ich Hundebabies, die schon von Anfang an dünn und schmächtig sind, oder Hunde, die mit einem äusserst nervösen Nervenkostüm ausgestattet sind, daß sie medikamentös behandelt werden müssen. Ich finde lange posts über Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Allergien und andere Krankheiten. Und selbst die Züchter, die engagiert einen PLL test machen (ein Hoch hierauf!), denken damit wäre es getan. Nein. Laut SKK sind die häufigsten Krankheiten beim DSG Magen/ Darm und obere Harnwegserkrankungen. Aber es geht ja nicht nur um Krankheit. es geht um Diversität, Character und Aussehen. Der Hund braucht einfach ein bisschen Masse und Hunde unter 5 KG z.B. sind nicht typ gerecht.
Also bitte liebe Käufer, schult Euer AUGE, damit ihr wisst wie ein DSG so in etwa aussieht, fragt nach dem Inzuchkoeffizienten der Verpaarung ! (und anderen Tests) und guckt wo die Hunde herkommen. Die Paarung muss stimmen. Engagiert Euch doch bitte für die Rasse und kämpft für Ihren Erhalt. Es ist doch auch in Eurem Sinn. Traut Euch und habt den Anspruch.
Zucht ist immer Manipulation am Leben. Wir wollen doch nicht diese schöne, gesunde, diverse, archaische Rasse versauen durch Unwissenheit, Naivität, Ehrgeiz und Gier. Noch ist der DSG gut aufgestellt. Aber die Grenzen verwischen. Der Käufer hat's in der Hand!
Und wie immer an die Käufer, die sich für Zucht eigentlich nicht interessieren ... wenn ihr den Hund wollt, den ihr im Internet in Form einer Rassebeschreibung gefunden habt, dann kauft auch den Rassehund und nicht den getupften irgendwie Vertreter. Schult Euer Auge bevor ihr in Verzückung geratet bei Welpen. Alle Welpen sind niedlich. Aber nicht


 
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